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Lily auf dem Main

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So schnell ging die für uns verkürzte Saison vorbei. Nach unserer Feier auf dem Trockendock ist doch noch Einiges passiert. Der Motor wurde eingebaut, muss jedoch im Herbst im Rahmen der ersten Inspektion noch einmal optimiert werden. Obwohl Kurzschaft, hängt er noch zu hoch. Damit werden wir niemals den Rhein stromaufwärts fahren können. Dennoch hatten wir uns nicht die Freude nehmen lassen und viele aufregende und schöne Stunden auf dem Main gehabt. Immerhin war es unsere erste Saison mit Lily und wir konnten nach der jahrenlangen Arbeit endlich die Zeit auf dem Wasser genießen.

Mit unserem Liegeplatz haben wir mehr als Glück gehabt und sind im Erlenbacher Wassersportclub als Dauergastlieger untergekommen. Für uns gut zu erreichen, absolut idylisch gelegen und die Mitglieder des EWSC sind einfach spitze. Ein Paradies, an dem man so richtig die Seele baumeln lassen kann.



01. Juli 2016 - Erster Wasserkontakt! Lily wird zur Probefahrt in die Lahn geslippt. 


Da fährt sie! Und sie sieht sooo winzig aus.

Die erste kleine Ausfahrt geht zu Ende und Lily wird wieder rausgeholt. Ab nach Hause in die Scheune.


Das Wochenende nutzten wir, um noch die letzten Kleinigkeiten fertig zu machen. Erstmal waren wir heilfroh, dass wir keinen Wassereintritt hatten. Wobei das auch schon fast unmöglich gewesen wäre, da wir den Rumpf mit Epoxy verstärkt haben. Am Montag, 4. Juli war es dann endlich soweit: Mit dem Bootsservice Scholz hatten wir einen Termin zum slippen vereinbart. 













































































Doch nach dem steilen Slipp: OH SCHRECK! Wasser im hinteren Bereich. Nachdem die erste Panik verflogen war, konnte das Problem schnell identifiziert werden: mit dem Traktor ging es auf dem steilen Slipp so steil nach unten, dass Wasser durch die Kabelführung im Spritzwasserkasten eindringen konnte. Schnell hatten wir es wieder entfernt und bis zum heutigen Tag blieb auch alles trocken!



Nachdem sie im Wasser war, ging es erstmal eine kurze Spritztour Richtung Frankfurt. Vor der Offenbacher Schleuse haben wir wieder gedreht und sind zurück. Denn für den Nachmittag war noch ein Skippertraining vereinbart. Also das kann man nur empfehlen! Bodo Scholz hat mit uns Hafen- und Schleusenmanöver geübt. Das nahm der Premiere in der ersten Mainschleuse den Schrecken.


 Für die erste Nacht auf dem Main bekam Lily in der alten Schleuse Mainkur ein Plätzchen.




Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg nach Erlenbach. Unsere erste Fahrt, die ersten Schleusen - Kleine und Große  - vorbei an schönen Städtchen wie Seligenstadt (wo man als Sportboot nicht anlegen kann), vorbei an Aschaffenburg (gleich mal eine Erkundungstour durch den Bootshafen gemacht), unzählige Blicke auf die Tankuhr...

Nach über 8 Stunden erreichen wir endlich unseren Liegeplatz. Das war ziemlich anstregend für den ersten Tag, aber auch unvergesslich. Wir können es immer noch nicht glauben, dass sie endlich schwimmt. 


Und so nahm der Sommer seinen Lauf. Der Main wird ab Aschaffenburg erst so richtig schön. Mit Erlenbach haben wir eine gute Ausgangslage, um schöne Ausflüge zu machen.

Vom Liegeplatz aus ging es mehrmals nach Miltenberg und nach Aschaffenburg. Beide Orte sind jeweils 2 Schleusen entfernt. Die Ausflüge nach Miltenberg sind schon tagesfüllend, denn durch die Wartezeiten aufgrund der Schleusen vergehen die Stunden wie im Flug. Schnell mal nach Miltenberg schippern geht einfach nicht. Nach Aschaffenburg hatten wir die Sportbootschleusen genutzt. Da sie dort nur noch 2,50 Meter breit sind, ging es mit den kleineren Fendern und viel Fingerspitzengefühl einigermaßen. Aber bequemer ist es natürlich, wenn man mit den Großen schleusen kann. Und man riskiert keine Kratzer.

Da die Sportbootschleuse Klingenberg nicht in Betrieb ist, mussten wir einmal sogar fast 2 Stunden warten. Obwohl wir uns schon kurz nach 17 Uhr von Miltenberg aus auf den Heimweg gemacht hatten, war das letzte Stück nach Erlenbach stockedunkel. Das war echt gruselig und absolut nicht lustig, da wir kaum was sehen konnten. In dieser Ecke ist der Main am späten Abend aufgrund der dichten Ufervegetation ein dunkles, schwarzes Loch. Auf die todo-Liste "Optimieren für 2017" kommt: Strahler verbauen oder wenigstens mitführen.


Chillen in Miltenberg



Für nächstes Jahr werden wir ganz gewiss auch ein paar Mehrtagesfahrten planen.
Wir freuen uns schon auf 2017!